Elend im Harz
Am Fuße des höchsten Berges im Harz, dem Brocken, liegt im Bodetal inmitten saftiger Wiesen und dichter Laub- und Fichtenwälder der Harzort Elend. Besucher sollten sich von dem Namen des charmanten Erholungsortes nicht abschrecken lassen, denn die Bezeichnung „Elend“ hat ihren Ursprung in dem althochdeutschen Begriff „eli lenti“, was soviel bedeutet wie „fremdes Land“.
Im Zuge der Errichtung einer Sägemühle nahe Braunlage und dem Beginn der Eisenverhüttung in Mandelholz entstand als kleines Dorf 1782 Elend. Dem Ende des Hüttenbetriebs 1869 folgten als Einnahmequelle die Forst- und Viehwirtschaft, später der bis heute bedeutende Fremdenverkehr. Schon der berühmte deutsche Künstler Goethe verbrachte in Elend einige Zeit, um sich seinen geologischen Studien zu widmen, sicherlich nicht ohne die herrlichen Landschaften zu bewundern und das günstige Klima zu genießen. Seine gesammelten Eindrücke verarbeitete er später in einem seiner größten Werke – Faust, was auch dazu führte, dass immer mehr Gäste in Elend und Umgebung verweilten.
Diese Entwicklung verstärkte sich mit der Inbetriebnahme der Harzquerbahn 1899, wurde jedoch in der Zeit der innerdeutschen Grenze erheblich gebremst. Mit der Wiedervereinigung gewann Elend als Ferienziel an Bedeutung. Neue Unterkünfte entstanden und bereits bestehende Ferienwohnungen, Privatzimmer, Pensionen, Hotels, Ferienhäuser und Gästehäuser wurden den heute gültigen Qualitätsstandard angepasst.
Der anerkannte Kurort im Landkreis Harz überzeugt seine Gäste nicht nur mit seinen gepflegten Gastronomie- und Beherbergungsbetrieben. Ein weitläufiges Wanderwegenetz mit leichten bis anspruchsvollen Touren lädt dazu ein, die natürliche Schönheit des Harzes zu entdecken. Erfrischung in den heißen Sommermonaten bietet das malerische gelegene Waldfreibad von Elend.
In der kalten Jahreszeit sorgen die klare Luft und die verzauberte Winterlandschaft für einen erholsamen Aufenthalt, sei es beim Langlauf oder beim romantischen Spaziergang. Nicht weit entfernt, locken zudem Wintersportorte wie Braunlage oder Schierke und natürlich der Brocken.
Wahrzeichen der etwa 450 Einwohner großen Gemeinde ist die 1897 erbaute Kirche, der 1904 nachträglich ein schlanker Turm hinzugefügt wurde. Mit einer Fläche von 5,0 x 11,0 Metern gewährt der Fachwerkbau maximal 90 Personen Platz und gilt als kleinste Holzkirche der Bundesrepublik. Die Kirche der Gemeinde Elend besticht mit ihrer Schlichtheit, interessant sind die fünf bunten Fenster, der Altar sowie die Bronzeglocke aus Apolda und Lauscha von 1857. Vor dem Sakralbau stehen außerdem zwei imposante, über 700 Jahre alte Eichen. Weitere Sehenswürdigkeiten, wie beispielsweise die Rappbode-Talsperre mit Hängebrücke, Schloss Wernigerode, die Rübeländer Tropfsteinhöhlen und Kloster Drübeck, birgt die Umgebung von Elend.
Harzlich Willkommen.